Bevor der nächste Urlaub kommt, müssen noch die wichtigsten Episoden von Miami und der Rückreise erzählt werden.
Der Weg von St. Petersburg nach Miami führte durch den Everglades Nationalpark. Unser Stop in Shark Valley fiel jedoch ins Wasser. Somit hatten wir ungewollt ein bisschen Zeit gewonnen. Diese haben wir jedoch kurz vor Miami wieder verloren. Wir wollten nämlich auf einen Highway fahren mit einem Hinweisschild, dass er nur mit Sun Pass befahren werden dürfe. Da wir uns keine Strafe einhandeln und uns auch nicht mit einem amerikanischen Cop anlegen wollten, wurde kurz beratschlagt und das Navi angewiesen, alle Mautstraßen bis zum Ziel zu umfahren.
Das Ergebnis war eine Fahrt durch das hässliche Miami. Straßenverkäufer, Bettler, Windschutzscheiben-Putzer. Sogar gehupt und gedrängelt wurde auf der Straße. Das erste mal seit Berlin 🙂 Natürlich fing auch der Regen wieder an.
Unser Miami Aufenthalt bestand aus zwei Teilen. Das erste Hotel war zugleich das letzte der Rundreise. Danach wären wir theoretisch nach Hause geflogen. Da wir aber nach zwei Wochen Rundreise noch ein paar Tage relaxen wollten, haben wir verlängert und uns ein richtig gutes Hotel ausgesucht.
Wie bereits gesagt, empfing uns Miami wie jede andere Etappe in Florida auch: Mit viel Regen. Florida liegt in den Tropen. Sommerzeit ist Regenzeit. Also mussten wir jeden Nachmittag mit Unwetter rechnen. Daran hatten wir uns aber schon gewöhnt. Im Hotel gab es erst einmal Stress: uns wurde ein Raucherzimmer zugewiesen. Also wieder zur Rezeption und ein neues geben lassen. Nachdem wir uns eingerichtet hatten, wollten Susann und ich gerade zu Walmart fahren, als plötzlich Gäste im Zimmer standen. Einfach so. Scheinbar wurde bei unserem Zimmerwechsel vergessen, das Zimmer als belegt zu markieren.
Wir sind dann also zu Walmart während Leon allein im Hotelzimmer in der großen Stadt in dem fremden Land war. Ich hatte ein mulmiges Gefühl: Würde uns etwas passieren, wäre Leon auf sich alleine gestellt. Also haben wir eine Generalprobe mit Telefonkontrolle usw. gemacht bis ich sicher war, dass er sich alleine helfen kann. Mit einem beruhigten Gefühl sind wir dann zu Walmart.
Es kam wie es kommen musste: Der Ernstfall trat ein. Zumindest ein halber. Kaum unterwegs, klingelte uns Leon an. Das Zimmertelefon würde ständig klingeln und auch an der Tür war jemand vom Hotelpersonal. Scheinbar gab es immer noch Probleme mit dem Zimmer. Als wir vom Einkauf wieder kamen, haben wir erst einmal lecker Abendbrot gegessen. Mit Brötchen, Wurst, Käse, Bier und Fanta. Wie daheim. Lecker.
Wir beschlossen nicht mehr bei der Rezeption nachzufragen ob sich die Zimmerprobleme erledigt haben. Das sollte sich als Fehler herausstellen 🙂
Nach dem Abendessen gingen wir noch ein Stückchen am Atlantik spazieren und wollten den Abend mit Kartenspielen auf dem Hotelzimmer ausklingen lassen, als die nächste Überraschung kam: Hotelzimmer ging nicht mehr auf. Es hieß also wieder runter zur Rezeption und fragen was los ist. Man erklärte uns, dass sie das Zimmer gesperrt hatten damit wir uns unten melden. Sie wussten nämlich nicht mehr genau wer nun das Zimmer belegt hatte. Als dann alles geklärt war, gab man uns zur Entschädigung Frühstücks-Gutscheine. Somit waren alle wieder glücklich und wir um eine Urlaubsepisode reicher.
Der nächste Tag begann super sonnig. Also ab an den Strand und gesonnt, gebadet, gesonnt, gebadet … mit dem schönen Gefühl die letzten Tage in Miami ohne Stress zu genießen. Nachmittags kam wieder das obligatorische Gewitter. Die Zeit auf dem Hotelzimmer nutzte Leon um nach Hause zu skypen und wir planten den Abend. Wir entschieden uns für einen Besuch in South Beach.
Dort tobt der Bär, dort sind die Reichen und Schönen. Teure Autos, große Strände, Hotel an Hotel.
Am nächsten Tag verlegten wir ins letzte Hotel. Da wir erst Nachmittags einchecken können, statteten wir den Everglades unseren zweiten Besuch ab.
Das letzte Hotel war ein kleiner Kulturschock im positiven Sinne. Nach zwei Wochen 2 Sterne Hotels verdoppelten sich die Sterne. Das Hotel war ne richtig gute Nummer. Hell, sauber, freundlich, geräumig. Ein Hauch von Luxus. Zwei Balkone. Traumhafte Aussicht. Zur Linken der Atlantik, zur Rechten Miami Downtown. Die Freude war groß. Hier würden wir nun drei Tage bleiben und endlich einmal die Koffer auspacken. Bis zur Abreise passierte nicht mehr viel. Wir blieben an Pool und Strand so wie wir es uns vorgenommen hatten.