Everglades

Was wäre ein längerer Aufenthalt in Florida wert, ohne die Everglades zu besuchen.

Everglades

Die Everglades haben drei Haupteingänge. Das Gulf Coast Visitor Center liegt, wie der Name schon sagt, an der Golf Küste. Von hier aus starten eine Reihe der berühmten Bootsfahrten durch die Everglades. Hier sind wir nicht vorbeigekommen.

Shark Valley lag auf unserer Tour von St. Petersburg nach Miami. Was lag also näher als hier eine kurze Pause einzulegen und diesen Teil der Everglades zu besuchen. Unsere Eindrücke waren durchwachsen … 🙂

Ebenso besichtigten wir das Ernest Coe Visitor Center, benannt nach dem Gründer der Everglades. Von hier aus starteten wir die Main Park Tour. Auch dieser Teil des Parks hinterließ einen bleibenden Eindruck. 🙂

Everglades Nationalpark

Leider waren die Everglades für uns enttäuschend was weniger am Park sondern vielmehr am Wetter und der Jahreszeit lag. Aber dazu gleich mehr …

Zur Einstimmung auf den Park ein schönes Video.

Shark Valley

Im Shark Valley kann man eine ca. 25 km lange Bus- oder Fahrradrundfahrt unternehmen. Wenn man viel Zeit hat, könnte man theoretisch die Runde auch laufen.

Everglades Nationalpark - Shark Valley Tour

Eigentlich hatten wir uns für die Busrundfahrt entschieden. Von weitem sahen wir jedoch das Unheil in Form eines Unwetters aufziehen. So kam es dann auch: Kaum angekommen setzte heftiger Dauerregen ein. So blieb uns nichts anderes übrig, also uns im Visitor Center die vielen Informationen anzuschauen und weiterzubilden.

Das folgende Video gibt einen Überblick über Shark Valley. Leider sahen wir keinen der im Video zu sehenden Alligatoren. Eine Übersetzung des Videos habe ich  hier zum mitlesen bereitgestellt.

Main Park Road

Die Main Park Road (Park-Hautstraße) bietet die beste Möglichkeit die Everglades am Land zu erkunden. Sie beginnt bei Coe Visitor Center und führt 60 Km nach Süden bis zur Florida Bay (Florida Bucht) am Golf von Mexiko.

Everglades Nationalpark - Main Park Road

Unterwegs gibt es verschiedene Stationen wo man anhalten und weitere Erkundungen / Wanderungen unternehmen kann. Bevor ich alles im Detail beschreibe was wir (nicht) gesehen haben verweise ich auf das folgende Video. Ranger Mason führt uns die Main Park Road entlang und zeigt was man alles sehen kann.

Leider hat das Video einen traurigen Beigeschmack. Kurz nach der Fertigstellung kam der junge Ranger bei einem Flugzeugabsturz in Alaska ums Leben.
Eine Übersetzung des Videos habe ich hier zum mitlesen bereitgestellt.

Nach dem wir nun in zwei Videos gesehen haben was man alles in den Everglades sieht, kann ich ja beschreiben es wirklich ist. Na ja, zumindest wie wir es für uns war 🙂

Um es vorweg zu nehmen: Die Everglades sind ein wirklich schöner Park. Man muss ihn nur zur richtigen Jahreszeit besuchen. Wir waren im Sommer, also zur Regenzeit dort. Regenzeit bedeutet logischerweise viel viel Wasser. Viel Wasser bedeutet viele Flüsse und Seen. Viele Flüssen und Seen bedeutet: Die Tiere sind überall im Park verstreut. Nur nicht da wo wir waren.

Wir haben keinen einzigen Alligator, keinen einzigen Florida Panther, keine Schildkröten, keine Flamingos gesehen. Nix. Nur dieses kleine niedliche Tierchen hat uns am Eingang begrüßt:

Tiere in den Everglades

Das hätten wir alles sehen müssen:

Tiervielfalt in den Everglades

Während uns beim ersten Besuch (Shark Valley) das Wasser von oben die Besichtigung vermasselt hatte, war es am Tag als wir die Main Park Road auf dem Programm hatten die brütende Hitze. Wenn ich Alligator wäre, hätte ich mich bei dieser Hitze auch nicht gezeigt. Die einzigen die diese Hitze lieben und deswegen zu hunderten, ach was sag ich, zu tausenden um uns herum schwirrten waren die Moskitos. Die wahren Herrscher der Everglades.

Gleich an unserer ersten Station (Long Pine Key) bekam ich die ganze Macht der Moskitos zu spüren.  An der Infotafel der Station wollte ich mich informieren, wass wir hier so alles sehen. Kaum dort angekommen befielen mich ungefährt 50 – 100 Moskitos. Dies ist nicht mal übertrieben. An der ganzen Hose, am Hemd und in den Haaren. Alles war plötzlich schwarz. Nur die ungeschützte Haut wurde nicht von den Biestern befallen. Der Moskitoschutz ist wirklich etwas wert. Nach einem kurzen Kampf mit den Moskitos bin ich schnell ins Auto geflüchtet und wollte nichts wie weg. Leider konnte ich nicht alle Moskitos draußen abschütteln und somit hatten wir ein paar blinde Passagiere an Bord, die auch gleich wüteten. Innerhalb von Sekunden hatte ich 6 Stiche im Gesicht.

 Moskitoschutz in den Everglades. 6 auf einen Streich. Moskitos in den Everglades.

Die Hitze war erdrückend und die Stiche juckten. Eigentlich war ich bedient und wollte wieder zurück. Nachdem aber der erste Besuch schon ein reinfall war, mussten wir diesen zum Erfolg führen. Komme was wolle. Also ging es weiter. Next Stop Pineland Trail. Wir schworen uns ab jetzt nur noch befestigte Wege zu gehen um nicht mehr Moskitos als nötig aufzuwühlen.

 Pineland Trail - Everglades Pineland Trail - Everglades Pineland Trail - Everglades

Dieser kleine befestigte Wanderweg führt durch einen kleinen Pinienwald.

Unser nächste kurze Stop war ein kleiner Aussichtspunkt genannt Skeleton Forest (Skelett-Wald). Wenn man sich das Bild anschaut weiß man warum: Dürre, skelettartige Sumpfzypressen. Aber alles lebt! Keiner der Bäume ist abgestorben.

Weiter gings der Main Road entlang zum Pa-Hey-Okee. Pa-Hey-Okee heißt in der Sprache der Ureinwohner Florida grasiges Wasser. Shark River Slough heißt es heute. Ranger Mason erzählt mehr davon im Video.

 Pa Hey Okee - Everglades Pa Hey Okee - Everglades Pa Hey Okee - Everglades

Nicht dass uns die Hitze und die Moskitos schon genug zugesetzt hatten, begann jetzt ein kleiner Albtraum wie man ihn sich nicht nochmal wünscht. Als wir von Pa-Hey-Okee weiter Richtung Flamingo fuhren, fiel mir auf, dass sich die Tanknadel verdächtig Richtung Leer bewegte. Kurz vorm Park hatte ich noch abgeschätzt, dass der Sprit bis nach Miami zurück reichen müsste. Doch nun war der Tank auf einmal so gut wie leer. Das lag sicherlich auch daran, dass im Park eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 55 herrscht und das Auto entsprechend hochtourig und somit spritschluckend fährt. Die anschließende Achterbahnfahrt der Gefühle hatten wir bereits Abends in unserem Reisetagebuch (Danke Steffi und Jörg 🙂 ) festgehalten. Da dieser Eintrag ganz lustig ist, möchte ich ihn hier zitieren:

 

„… Während wir so durch den Park fuhren, bemerkte ich irgendwann, dass die Tankanzeige in großen Sprüngen abnimmt. Eine kurze Interpolation brachte das schreckliche Ergebnis: Der Sprit würde nicht mehr reichen um bis zu Flamingo und wieder zurück zu fahren. Wir würden stehen bleiben und alleine in den Everglades zu Grunde gehen. Von Moskitos zerstochen und von Alligatoren aufgefressen würden wir von dieser Welt verschwinden.

Um dieses schreckliche Ende zu umgehen haben wir eine Task Force gebildet, die Lage beraten, Informationen eingeholt und sind schließlich zu dem Entschluss gekommen: Wir brauchen eine Menge Glück!

Auf einer Karte war eine Tankstelle bei Flamingo eingezeichnet. Auf einer anderen wiederum nicht. Wir entschieden uns für die Variante, dass am Flamingo Visitor Center eine Tankstelle ist. Schließlich müssen die Boote und Rangerfahrzeuge ja auch betankt werden. Die Frage war nur: Ist sie offen? Also Tempomat auf eine spritschonende Geschwindigkeit gestellt und ab nach Flamingo. Und wir hatten Glück! Yeah! … „

Bei Flamingo haben wir uns ersteinmal von diesem Stress erholen müssen. Das war leichter gesagt als getan, denn die Hitze und die Moskitos waren unterträglich.

Auf dem Rückweg machten wir noch einen Stop am West Lake Trail. Unsere letzte Hoffnung doch noch einen Alligator zu sehen. Aber, wie bereits erwähnt, war auch diese Hoffnung unbegründet.

 West Lake Trail - Everglades West Lake Trail - Everglades West Lake Trail - Everglades

Zusammenfassend kann man sagen: Die Everglades (kmz unserer Tour) waren ein wirkliches Erlebnis und ein schönes Higlight unseres Urlaubs. Leider sahen wir nicht nicht alles was wir uns erhoffte. Vielleicht ein anderes mal.

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